Glossar

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Das Glossar listet einige wichtige Begrifflichkeiten auf, die für das korrekte Verständnis unserer Texte bzw. Ergebnisdarstellungen hilfreich sind.

BegriffBeschreibung
AnlagenflexibilisierungÄnderung des regulären Betriebs einer Anlage als Reaktion auf marktwirtschaftliche Treiber und technische Restriktionen umzusetzen.
Verwandte Begriffe: Demand Side Management, Lastmanagement, Erzeugermanagement
EndenergiebedarfDer Endenergiebedarf bezeichnet die abgenommene Energie des Nutzers und kann in Form von Strom, Kraftstoffen, Fernwärme oder Gas bezogen werden. Primärenergie abzüglich der – durch Umwandlung, Verarbeitung, Speicherung und Verteilung – entstandenen Verluste entspricht der Endenergie.
FlexibilitätspotenzialEin Maß, inwieweit der normale Betrieb einer Anlage geändert werden kann, um Lastmanagement in der Anlage zu ermöglichen. Im Allgemeinen werden die Potenzialbegriffe in theoretisches, technisches, wirtschaftliches und realisierbares Potenzial unterschieden. Im Rahmen von FlexKaelte wird Flexibilität als die Fähigkeit eines Energiesystems betrachtet, kontrollierte Änderungen vorzunehmen, um günstige Ergebnisse bei der Verfolgung eines Ziels zu erzielen.
GebäudeklimatisierungDie Gebäudeklimatisierung verfolgt das Ziel, das für Menschen behagliche Raumklima oder der notwendigen Umgebungsbedingungen von technischen Anlagen herzustellen. Erforderlich wird die Gebäudeklimatisierung bei hohen Außentemperaturen oder bei hohen inneren thermischen Lasten.
GewerbekälteUrsprünglich nur ein Teilbereich des Kältebedarfs aus dem GHD-Sektor. Da die Abgrenzung zu Handel und Dienstleistung oftmals nicht möglich ist, werden diese i.d.R. zusammen betrachtet, so dass Gewerbekälte für den gesamten Sektor synonym verwendet werden kann.
HaushaltskälteKälte- bzw. Kühlungsbedarf, welcher in privaten Haushalten benötigt wird. Typische Kälteerzeuger sind Haushaltskühl- und -gefrierschränke und Kombigeräte, aber auch die private Klimatisierung durch z.B. Klimageräte sowie privat genutzte Kühlhäuser.
IndustriekälteUmfasst den Kältebedarf der Industrie für die Anwendungen Prozesskühlung, Lagerung von Ausgangs-, Zwischen- und Endprodukten, Klimatisierung von Großrechnern für den industriellen Bereich sowie der Hauptanwendung als Webserver, Schaltschrankklimatisierung.
KälteanwendungDer Begriff Kälteanwendung fasst die Kälteversorgungs- und -verbraucherseite als Gesamtheit zusammen. Sie definiert sich durch eine bestimmte Charakteristika, die den Kältebedarf und den somit zusammenhängenden Lastgang sowie die typisch verwendeten Kältetechnologien umfasst. Eine Kälteanwendung lässt sich immer einem Sektor unterordnen. Hingegen ist die Zuordnung zu einem Bedarfstyp nicht immer eindeutig. Oft kommen für eine Kälteanwendung Mischformen vor, wie z.B. Klimatisierung von Bürogebäuden und Prozesskälte in der Kälteversorgung eines Industrieunternehmens.
KältebedarfDer Kältebedarf bezeichnet die Nutzenergie („Kälteenergie“), die aus einem Raum abgeführt werden soll, um vorgegebene Luftzustandswerte – wie Solltemperatur und -feuchtigkeit – einzuhalten.
KältespeicherEin thermischer Speicher, welcher die Fähigkeit besitzt, Wärme entweder sensibel über eine Temperaturdifferenz oder latent über einen Phasenwechsel des Speichermediums Wärmeenergie aufzunehmen oder abzugeben. Im Rahmen von FlexKaelte auch als direkter Kältespeicher bezeichnet, in Abgrenzung zur inhärenten Kältespeicherung
(= Nutzung der thermischen Speicherfähigkeit eines Objektes, bspw. Gebäudemasse oder Kühlgut)
KälteversorgungDie Kälteversorgung umfasst Kältebereitstellung und
-verteilung. Sie ist klar vom Kälteabnehmer bzw.
-verbraucher abzugrenzen. Dabei kann sich die Kälteversorgung einerseits bis in die Bereitstellung durch ein Fern- oder Nahkältenetz erstrecken, andererseits kann die Versorgungsaufgabe auch von einem Kleingerät (z.B. Kühlschrank oder Klimagerät) erfüllt werden.
Bei einer zentralen Kälteversorgung konzentriert sich die Kälteerzeugung an einer Stelle und versorgt mehrere Verbraucher mittels eines Kältenetzes. Daher treten Kälteerzeugung und -abnahme nicht am selben Ort auf. Anlagenbetreiber und -abnehmer sind jedoch in der Regel juristisch dieselbe Person (in Abgrenzung zur Nah- und Fernkälte). Typische Beispiele für zentrale Kälteerzeuger sind Kompressions- und Absorptionskältemaschinen.
Eine dezentrale Kälteversorgung bezeichnet eine verteilte und verbrauchernahe Kälteerzeugung, so dass auf ein zentrales Kältenetz verzichtet wird. Typische Beispiele für dezentrale Kälteanlagen sind Raumklimageräte wie Kompakt-, Split- und VRF / Multi-Split-Klimageräte.
KälteversorgungssystemDer Begriff Kälteversorgungssystem meint die Gesamtheit aller technischen Anlagen (Kälteerzeuger, Kältespeicher, Verteilnetz, …), die für die Versorgung von einem bestimmten Kältebedarf notwendig sind.
Ein Kälteversorgungssystem ist damit eine spezielle Ausprägung eines lokalen Energiesystems.
KühllastDie Kühllast ist eine aus einem Raum konvektiv abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten. Im Rahmen des Projektes wird als Synonym auch der Begriff Kältelast verwendet.
Leistungszahl (EER)Der EER bezeichnet das Verhältnis von Verhältnis von Nutzleistung zu Antriebsleistung. Bei Kompressionskältemaschinen wird demnach die Wärmeabfuhr zu der elektrisch zugeführten Leistung ins Verhältnis gesetzt. Beim EER wird die abgeführte Wärmeleistung der elektrisch zugeführten Leistung ins Verhältnis gesetzt.
ReferenzbetriebUnbeeinflusster Betrieb einer (Kälte-)Anlage nach der für sie üblichen Regel-/Steuerstrategie. In der Praxis kann die übliche Regel-/Steuerstrategie unterschiedlich ausfallen. In FlexKaelte gilt die Annahme, dass die Kälteanlage genau so betrieben wird, dass sie in jeder Viertelstunde exakt so viel Kälte bereitstellt wie es für die Deckung des Kältebedarfs notwendig ist.